LEITARTIKEL

Zwischen Datenschutz und Digitalisierung: Was KI für Betriebsräte bedeutet

Copilot & KI im Betriebsratsalltag – Chancen, Verantwortung und Mitgestaltung. Ein Gespräch mit Franz Kramer, Betriebsratsvorsitzender von Microsoft Österreich.

Veröffentlicht am 16.04.2025

Künstliche Intelligenz verändert unsere Arbeitswelt – auch für Betriebsräte. Wie lässt sich der Einsatz von Tools wie Microsoft Copilot mit Datenschutz, Mitbestimmung und Mitarbeiterschutz in Einklang bringen? Und wie können Betriebsräte selbst KI sinnvoll nutzen?

Diese Fragen standen im Zentrum eines Gesprächs zwischen Cindy Pucher (Solvion) und Franz Kramer, dem Betriebsratsvorsitzenden von Microsoft Österreich, im Rahmen der Copilot Roadshow in Vorarlberg. Franz konnte wertvolle Einblicke in die Integration und Nutzung solcher Technologien aus der Perspektive des Betriebsrats liefern. Dieser Blogartikel beleuchtet die Kernaussagen des Interviews und ordnet sie im größeren Kontext ein, um Ihnen praxisnahe und menschliche Einsichten zu bieten.

Copilot im Betriebsrat – ein praktischer Helfer

Franz Kramer, der seit fast drei Jahrzehnten Teil von Microsoft Österreich ist, betont, dass die Einführung von KI, insbesondere der Einsatz von Co-Pilot, einen signifikanten Einfluss auf die Arbeitswelt haben wird. Er berichtet, dass der Betriebsrat bei Microsoft Copilot bereits aktiv einsetzt – unter anderem für:

  • Transkriptionen und Protokolle von Sitzungen
  • Unterstützung bei der Erstellung von Betriebsvereinbarungen
  • Standardisierung von Sprache und Kommunikation
  • Allgemeine Effizienzsteigerung in der internen Organisation

Copilot werde derzeit als „Assistent mit Lernpotenzial“ gesehen – nicht als fertige Lösung, sondern als Tool, das gezielt trainiert und eingesetzt werden muss, um echten Mehrwert zu bieten.

KI ja – aber mit Verantwortung: Datenschutz & Betriebsvereinbarungen

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Kramer anspricht, ist der Datenschutz. Er stellt klar, dass Copilot in einer geschützten IT-Umgebung arbeitet, die sicherstellt, dass Unternehmensdaten nicht unbefugt nach außen gelangen. Dies ist besonders wichtig, um sowohl die Innovationsfähigkeit der Mitarbeitenden zu fördern als auch deren sensible Daten zu schützen. Ein solcher Schutz ist entscheidend, um Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, innovative Tools sicher zu verwenden, ohne dass sie sich um mögliche Datenschutzverletzungen sorgen müssen.

Er betont: „Unsere Mitarbeiter sollen innovative Tools nutzen dürfen – aber unter dem klaren Schutz ihrer Datenrechte.“ Entsprechend werden Betriebsvereinbarungen zur KI-Nutzung frühzeitig mitgestaltet – nicht reaktiv, sondern proaktiv und auf Augenhöhe mit dem Unternehmen.

Für IT-Verantwortliche und Digital Workplace-Beauftragte bedeutet dies, dass sie eine Balance zwischen technologischer Innovation und rechtlichen sowie ethischen Anforderungen finden müssen. Die Implementierung von KI erfordert mehr als nur technische Kenntnisse; es ist auch eine Frage der Unternehmenskultur und des verantwortungsvollen Umgangs mit Daten.

Schulung und EU AI Act: Wissen schafft Sicherheit

Mit Blick auf den EU AI Act und die neue Schulungspflicht für Unternehmen, sieht Franz Kramer Weiterbildung als Schlüssel zum verantwortungsvollen Umgang mit KI. Nur wer die Tools versteht, kann auch deren Auswirkungen einschätzen – sowohl Chancen als auch Risiken. Er weist darauf hin, dass die bloße Installation eines Tools nicht ausreicht; vielmehr ist es notwendig, Mitarbeitende aktiv in den Veränderungsprozess einzubeziehen. Deshalb sollte sich der Betriebsrat aktiv für Schulungen, Change-Prozesse und Awareness-Kampagnen engagieren, damit Mitarbeitende souverän mit neuen Technologien umgehen können.

Netzwerke & Austausch: Betriebsräte gestalten Zukunft gemeinsam

Ein weiteres zentrales Thema des Gesprächs war die Bedeutung von Netzwerken und Austausch unter Betriebsräten. Microsoft organisiert regelmäßig Roundtables und beteiligt sich an Dialogformaten mit anderen Unternehmen, Gewerkschaften und Interessenvertretungen. Interessierte können bei dieser LinkedIn Gruppe Teil dieses Roundtables werden.

„Nutzt eure Netzwerke – lokal, branchenbezogen oder überregionale Plattformen. Nur gemeinsam können wir mitgestalten, was KI in der Arbeitswelt von morgen bedeutet.“

Franz Kramer

Betriebsratvorsitzender, Microsoft Österreich

Fazit: KI als Mitgestaltungschance für Betriebsräte

Was können wir aus dem Gespräch mit Franz Kramer mitnehmen? Der Einsatz von KI am Arbeitsplatz ist längst Realität. Für Betriebsräte bedeutet das: Informieren, Mitreden, Mitgestalten. Das Beispiel von Microsoft zeigt, wie der verantwortungsvolle Umgang mit Copilot gelingen kann – zwischen Innovationsfreude und Mitarbeiterschutz, zwischen Technologie und Mitbestimmung.

Kontakt und Austausch erwünscht

Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigen möchte, kann sich über Formate wie die Betriebsrat-Roundtables von Microsoft informieren oder sich direkt über bestehende Netzwerke mit Kolleg*innen austauschen.

Das gesamte Interview zum Nachsehen

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